Du kommst gerade vom sonntäglichen Spaziergang oder beendest gerade den Jakobsweg in Santiago de Compostela? Sicherlich darfst du dir jetzt einen Wein gönnen.
weiterlesenRías Baixas heißt die Region im südlichen und mystischen Galizien, die mit ihren spritzigen Weinen im wahrsten Sinne des Wortes die Lebensgeister in dir wecken. Da möchtest du einen dieser Weine kaufen. Doch woher kommt der Name? „Rías Baixas“ heißt auf galizisch „untere Buchten“. So idyllisch wie man diese nordwestspanische Weingegend nennt, ist sie tatsächlich auch.
Vier tiefe Buchten ragen weit vom Atlantik kommend hinein ins Landesinnere: Ría de Arousa, Ría de Muros y Noia, Ría de Pontevedra und Ría de Vigo. Gespeist werden sie zudem von Flüssen, die ihren Weg ins Meer finden. Diese Gegend vibriert in all ihren Tönen, Farben und Geschichten. Wer hier schon alles gewandelt ist? Den Reben ist dies egal. Den Wellen lauschend, schwingen sie mit den Winden des Ozeans.
Du reist gerne? Stell dir vor, die Rías Baixas-Weine auch. Sie sind heiß begehrt: 2019 wurden über 22 Millionen Liter Wein produziert und 27 Millionen verkauft. Ahoi! Über 8,2 Millionen Liter wurden im selben Jahr in die ganze Welt exportiert, was circa 33,33 Prozent des Gesamtverkaufs ausmacht. Die Zahl steigt stetig an, weil diese Weine einfach sooooo lecker sind.
Galizien kann richtig gruselig sein, wie du findest. Aber der Wein von dort ist einfach ein Kracher und die Kultur so reizvoll. Die Region Rías Baixas hat eine lange Weinkultur über viele Generationen hinweg. Wein gehört schon immer zum Grundnahrungsmittel der Galicier:innen. 5.046 Winzer:innen und 170 Weingüter gibt es. Reist du durchs Land, so fallen dir neben den auf Stelzen stehenden und geheimnisvoll anmutenden Kornspeichern die Weinreben auf, die in den Gemüsegärten auf Pergolas sprießen, was das Zeug hält.
Ob wohl die Kelten, mit denen sich viele Galicier:innen identifizieren, bereits vor zweitausend Jahren vor Christus hier Weinanbau betrieben haben? Du findest die Antwort nicht heraus. Aber du erfährst, dass im Mittelalter vor tausend Jahren die Kirche eine große Rolle im Weinbau gespielt hat. Über den Jakobsweg kamen Pilger und Mönche ins Land, die Wein für ihre Rituale benötigten.
Falls du einen Job suchst: Galizien ist das Land, indem der Beruf als „Meiga“, zu Deutsch Hexe, tatsächlich staatlich anerkannt ist. Ist es also Hexenkunst oder warum hast du den Eindruck, dass der Geschmack der Weine aus Rías Baixas einfach so vielseitig und köstlich ist? Jedenfalls ist dir eines klar: Diese Kreationen sind einzigartig und zeugen von hoher Qualität.
So viele Aromen tanzen in den Weinen zusammen. Manch eine Traube hat eine spritzige Birnen-Note und nach dem Genuss eines Schlucks denkst du, dass du noch Meersalz auf deinen Lippen schmecken kannst. Eine gute Portion weicher Säure ist auch dabei. Da rubbelst du gerne noch ein bisschen mehr an der Flasche Rías Baixas, damit noch ein paar Tropfen rauskommen.
Wenn schon keine Hexerei, was sorgt dann für diesen Geschmack und was zeichnet die Region aus? Wichtige Weißweinsorten in Rías Baixas ist an erster Stelle die Albariño-Traube, die zu 97 Prozent dort angebaut wird. Ebenso werden Cariño Blanco, Marqués, Treixadura, Godello, Torrontés als weiße Rebsorten kultiviert. Bei den roten Rebsorten führt Caríño Tinto an, gefolgt von Espadeiro, Loureiro Tinto und Sousón.
Ein bisschen wunderst du dich über die Region. Die Umgebung der Trauben in Galizien ist für das als trocken bekannte Spanien sehr untypisch. Dichte Eukalyptus- und Farnwälder, frisches grünes Gras, schroffe Klippen, Steilküsten und Wasserfälle prägen die Landschaft Galiziens. Ein bisschen wie in Irland.
Die Reben gedeihen in der Regel auf sogenannten Pergolas. Sie wachsen klimabedingt schnell und auf den Pergolas können sie sich gut ausbreiten.
In Rías Baixas herrschen ideale Wachstumsbedingungen für die galizischen Trauben. Um es mit Freud'schen Worten zu sagen: Beim Gedanken an das galizische Wetter bekommt der ein oder andere vom Klimawandel geplagte Winzer „Regen-Neid“. Es kann dort aus Eimern schütten, was das Zeug hält, wie du merkst. Hallelujah! Zweitausend Milliliter Niederschläge pro Jahr und Quadratmeter kommen durchschnittlich in Rías Baixas runter. Auf der anderen Seite werden die Weintrauben auch von der Sonne und den Meerwinden verwöhnt. Das macht Rías Baixas zu einem privilegierten Weinanbaugebiet.
Während du durch die Region fährst, siehst du, dass das Anbaugebiet Rías Baixas sehr vielfältig ist. In den fünf Unterbereichen zeigen sich die Feinheiten im Klima, im Boden und bei den Rebsorten-Präferenzen. In der Regel dominiert jedoch der Albariño.
Diese Denominación ist die Heimat der Rebsorte Albariño. Im größten Subgebiet des Rías Baixas stehen rund 1.500 Hektar unter Reben, welche in Granitböden, Felsböden und Schwemmland wurzeln. Hier ist es am kältesten und feuchtesten. Die Winzer keltern reinsortige Weißweine, aber vor allem einen herrlichen Weißwein mit mindestens siebzig Prozent Albariño.
Die Grafschaft von Tea befindet sich in einem bergigen Gebiet. Den Namen erhielt Condado do Tea nach dem Fluss Tea, einem Nebenfluss des Miño. Mit rund 550 Hektar ist der Sub-Bereich der zweitgrößte im Rías Baixas. Hier ist es am wärmsten. Der Rías Baixas Condado do Tea ist ein Mehrsortenwein, der aus Albariño- und Treixadura-Trauben hergestellt wird. Nach administrativen Vorgaben muss die Summe dieser Trauben mindestens siebzig Prozent betragen, um die Bezeichnung Rías Baixas Condado do Tea zu erhalten. Zu diesen Trauben kann eine beliebige Kombination der anderen zugelassenen weißen Sorten hinzugefügt werden. Und wie schmecken die Weine dort, fragst du? Etwas kräftiger als aus den anderen Zonen und deinen Gaumen mit einer moderateren Säure bezirzend.
In der Umgebung der Stadt Vigo befindet sich der Sub-Bereich O Rosal. Direkt an den Ufern des Flusses Miño erstrecken sich die Rebflächen auf herrlichen Wein-Terrassen. Hier ist es schön muckelig warm, wie du findest. Die Weine werden aus den Rebsorten Albariño und Loureira hergestellt. Der Anteil der Sorten in diesem Verschnitt muss mindestens siebzig Prozent Albariño und Loureira enthalten und kann durch jede andere Rebsorte in freiem Verhältnis ergänzt werden – selbstverständlich nur, wenn sie in O Rosal angebaut wurde. Diese Weine haben oft ein intensives Aroma, mit einer leichten Säure und fruchtig-blumigen Aromen.
Die Region Ribeira de Ulla befindet sich in der Nähe von Santiago Compostela. Toll, diese Pilgerstimmung dort. Hier kann der Wein nur schmecken. Eventuell ist es der Kirche geschuldet, dass dort auch rote Rebsorten wachsen. Rund fünfzig Hektar Rebfläche ist die DO klein und befindet sich auf Schwemmland- und Granitböden. In dem wahrscheinlich berühmtesten Pilgerort der Christen wächst Wein aber auch direkt an der Kathedrale.
Die DO Soutomajor südlich von Pontevedra ist noch kleiner. Nur zwanzig Hektar stehen hier unter Reben. Granitgestein und Sand prägen die Böden am Fluss Verdugo. Hier in der Nähe keltern die Winzer ausschließlich reinsortigen Albariño Wein.
Willst du die Geschmacksexplosion der magic Rías Baixas Weine erfahren und kommst dafür leider nicht nach Galizien? Dann freuen wir uns, wenn du bei uns in der Hexenküche – entschuldige bitte – in unserem Online-Shop vorbeischaust. Kauf einen Wein und hex, hex, da fliegt schnell eine Falsche zu dir rüber. Achtung, unsere Besen können ganz schön schnell sein.
Du bist dir unsicher, welcher Rías Baixas Wein dich verzaubern könnte? Dann schau in unserem Online-Shop bei dem jeweiligen Produkt rein. Dort findest du eine kleine Weinstory, in der du Infos zum Geschmack, deinem Moment und perfect matches zu Essen findest. Im Steckbrief findest du einen Overview zum Wein.
Du brauchst weitere Entscheidungshilfe? Ruf uns an, oder schreibe uns eine E-Mail. Wir sind für dich da.
.png)
